Sparsamkeit bei wasser und Energie

Ressource Schnee

Serfaus-Fiss-Ladis setzt auf nachhaltiges Schneemanagement, um Ressourcen zu schonen. Durch gezielte Beschneiung, effizientes Schneehöhenmanagement und energiesparende Pistenpräparierung minimiert das Skigebiet Wasser- und Energieverbrauch. So bleibt die Natur geschützt, und zugleich wird Wintersport in der Region zukunftsfähig gestaltet.

BESCHNEIUNG

Kein Tropfen Wasser zu viel!

Der technisch erzeugte Schnee aus den Schneekanonen und Lanzen in Serfaus-Fiss-Ladis besteht ausschließlich aus Luft und Wasser in Trinkwasserqualität; chemische Zusätze sind gesetzlich verboten und werden nicht verwendet. Anders als andere Skigebiete verzichtet Serfaus-Fiss-Ladis auf Schneedepots und setzt stattdessen auf eine unterstützende, jährlich angepasste technische Beschneiung. 

Das für die Beschneiung benötigte Wasser wird in sieben Speicherseen mit einem Gesamtvolumen von 888.000 m³ gesammelt und muss nicht zusätzlich gefördert werden. Es handelt sich größtenteils um Schmelz- und Regenwasser, das sparsam und gezielt eingesetzt wird.

Zum Vergleich: Die Wassermenge, die für eine Wintersaison benötigt wird, entspricht in etwa dem jährlichen Wasserverbrauch einer kleinen Gemeinde.

Die Beschneiung erfolgt überwiegend nachts, ausgenommen bei gesperrten Pisten oder extremem Schneemangel. Die optimale Feuchtkugeltemperatur für eine effiziente Beschneiung liegt bei -7°C und ist eine Kombination aus Lufttemperatur und Luftfeuchtigkeit – je trockener die Luft, desto höher die Schneequalität.

Erfahrungen zeigen, dass technische Beschneiung in Verbindung mit gezieltem Schneehöhenmanagement Flurschäden erheblich verringert. Die Grasnarbe wird dichter und grüner, und landwirtschaftliche Erträge können leicht ansteigen.

 


Was sind Schneedepots und Flurschäden? warum steigen die landwirtschaftlichen Erträge?

Ein Schneedepot ist eine große Schneeansammlung, die über den Sommer hinweg mithilfe isolierender Materialien gelagert wird, um die Schmelze zu minimieren und den Schnee im nächsten Winter wieder nutzen zu können.

Flurschäden bezeichnen Schäden an der natürlichen Vegetationsdecke, wie etwa Gras und andere Pflanzen, die durch Erosion, mechanische Belastung oder Frost entstehen können. Im Skigebiet Serfaus-Fiss-Ladis werden diese Schäden reduziert, da die technische Beschneiung und das gezielte Schneehöhenmanagement eine gleichmäßige Schneedecke sicherstellen. Diese schützt den Boden vor Belastungen und extremer Kälte, wodurch die Vegetation im Winter besser erhalten bleibt. Im Frühling führt die intakte Schneedecke zu einer dichteren und widerstandsfähigeren Grasnarbe, die das Pflanzenwachstum fördert und die Wiesen- und Weideflächen produktiver macht. Durch den geringeren Flurschaden und das gesunde Pflanzenwachstum können landwirtschaftliche Erträge wie Heu- oder Grasernte sogar leicht gesteigert werden.

Somit wird durch die Inanspruchnahme der Wiesen und Weiden im Winter die Natur nicht geschädigt, sondern gestärkt und die heimischen Bauernfamilien erfahren dadurch verschiedene Vorteile.


Übersicht der Beschneiungsanlagen Serfaus-Fiss-Ladis

Serfaus Fiss-Ladis Gesamt
Lanzen 249 869 1.118
Propellerkanonen 228 80 308
Speicherteiche Komperdell 35.000 m³/Masner 189.000 m³/Hög 200.000 m³ Frommes 130.000 m³/Frommes II 230.000 m³/Schönjoch 38.000 m³/Wolfsee 66.000 m³ 888.000 m³
Beschneiungsleitung 118 km 80 km 198 km
Pistenfläche 215 ha 245 ha 460 ha

SCHNEEHÖHENMANAGEMENT

Ausgeklügeltes Messsystem für weniger Schnee-Verbrauch

Die Symbiose von  technischer Schneeerzeugung und Schneehöhenmessung garantiert einerseits eine punktgenaue Pistenpräparierung und andererseits einen optimalen Wasserverbrauch bei der Beschneiungsanlage.

Funktionsweise: Die Grundvermessung der Pistenflächen erfolgt im Sommer mittels Fotogeometrie oder Laserscan. Jedes Pistengerät ist mit einem GPS-Gerät ausgestattet, welches die aktuelle Schneehöhe anzeigt. Dadurch wissen die Pistenfahrer und die Mitarbeiter des Pistendienstes in Echtzeit an welchen Stellen bereits genug Schnee liegt bzw. welche Stellen noch Schnee benötigen.

Außerdem werden die Daten automatisiert an die Zentrale der Beschneiungsanlage weitergeleitet, wo jeder Schneeerzeuger, aufgrund der Messergebnisse, automatisch ein- bzw. bei genügend Schneehöhe ausgeschaltet wird.