Fortbewegung neu denken

Mobilität

Bereits Ende der 1970er Jahre hatte Serfaus-Fiss-Ladis mit massivem Autoverkehr in den Dörfern zu kämpfen. Skibusse konnten die Massen alleine nicht bewältigen, so wurde die U-Bahn Serfaus gebaut - das erste große Investitionsprojekt in die regionale Mobilitätsinfrastruktur. Seither wird kontinuierlich daran gearbeitet, Alternativen zur PKW-Anfahrt zu bieten. Ein Beispiel dafür ist das große Skidepot, das es Gästen ermöglicht, bequem zu Fuß zum Skigebiet zu gelangen, da sie ihre Ausrüstung vor Ort unterbringen können. Wanderbusse, betrieben mit Strom oder HVO100 Diesel, E-Carsharing und E-Scooter, verkehrsberuhigte Zonen im Dorf oder barrierefreie Bushaltestellen sind weitere Maßnahmen, um die Mobilität in der Region nachhaltig zu gestalten. 

U-Bahn Serfaus

Menschen verbinden, Umwelt schützen, Wirtschaft sichern

Die U-Bahn Serfaus wurde 1983 in Betrieb genommen, um Verkehrslärm und Luftverschmutzung zu reduzieren und dadurch die Lebensqualität aller zu schützen. Seit der Modernisierung im Jahr 2019 ist die Bahn nun auch vollständig barrierefrei und kinderwagentauglich.

Dank ihres Seilantriebs und der Luftkissentechnologie gleitet die Bahn energiesparend und geräuscharm durch den unterirdischen Tunnel. Die Eindämmung des Straßenverkehrs im Dorf minimiert den CO₂-Ausstoß und die Lärmbelästigung. Die Modernisierungen der letzten Jahre tragen zusätzlich zur Energieeffizienz bei.

Die Investition von 26 Millionen Euro in die Rundum-Erneuerung der U-Bahn im Jahr 2019 zeigt das langfristige Denken der Region, um auch in Zukunft wirtschaftlich stabil und attraktiv zu bleiben. Dass die Nutzung kostenlos bleibt, ist ein Bekenntnis zu autofreien Mobilitätsangeboten in der Region.


Wanderbus

Den CO₂-Fußabdruck minimieren

Wandern zählt zu den natürlichsten und nachhaltigsten Fortbewegungsmitteln - doch nicht jedes Gebiet ist zu Fuß erreichbar.

Das Auto stehen zu lassen und dafür einen der drei kostenlosen Wanderbusse zu nutzen, ist aber eine ausgezeichnete Gelegenheit, um den eigenen CO₂-Fußabdruck klein zu halten.

Die neuen Elektrobusse auf der Linie 221 verkehren rein elektrisch zwischen Serfaus, Fiss und Ladis. Zusätzlich fährt im Juli und August ein weiterer Bus mit dem erneuerbaren Kraftstoff HVO100, der den CO₂-Ausstoß ebenfalls reduziert. 


Pilotprojekt E-Busse öffentlicher Verkehr

Erste E-Bus-Ladestation im Tiroler Oberland errichtet

Im Juni 2024 präsentieren der Verkehrsverbund Tirol (VVT) und die Postbus AG die neuen E-Busse für die Region Serfaus-Fiss-Ladis – ein erster Schritt hin zu einer nachhaltigen Mobilitätslösung im öffentlichen Verkehr.

Ein weiterer Meilenstein ist inzwischen erreicht: In Serfaus steht die erste Ladestation für E-Busse im Tiroler Oberland. Diese moderne Anlage am Parkplatz am Ortseingang von Serfaus umfasst zwei leistungsstarke DC-Ladesysteme für Busse mit jeweils 150 kW Kapazität. Die Ladeleistung lässt sich bei Bedarf auf bis zu 300 kW pro System erhöhen, was eine effiziente Aufladung der E-Busse innerhalb einer Stunde sicherstellt. Zusätzlich stehen vier Ladepunkte für Pkw mit je 22 kW zur Verfügung.

Die Ladestation entstand durch die enge Zusammenarbeit zwischen der TINEXT, einer Tochtergesellschaft der TIWAG, dem VVT, der Österreichischen Postbus AG und der Gemeinde Serfaus. Das Projekt trägt zur langfristigen Zielsetzung bei, den gesamten öffentlichen Nahverkehr in der Region bis 2036 auf emissionsfreie Antriebsformen umzustellen. Diese Ladeinfrastruktur bildet die notwendige Grundlage für den Betrieb und Ausbau der E-Bus-Flotte in der Region. 


Begegnungszone Serfaus

Mehr Lebensqualität durch Verkehrsberuhigung

Unter dem Motto „Serfaus z’liab“ wurde im Sommer 2013 die Verkehrsberuhigung von den Winter- auf die Sommermonate ausgeweitet.

In der Serfauser Begegnungszone sind alle, die zu Fuß, mit dem Rad oder mit dem Auto unterwegs sind, gleichberechtigt. Für die Verkehrsteilnehmenden gilt eine Geschwindigkeitsbegrenzung von 20 km/h. Diese Maßnahme wertet nicht nur das Ortsbild auf, sondern verbessert auch die Lebensqualität sowohl für Einheimische als auch für Gäste. Gestaltungselemente wie Blumentröge dienen der Verengung der Straße und damit zur Verkehrsberuhigung, verschönern aber auch das Ortsbild.

Die Einführung der Begegnungszone hat sich in Serfaus sehr bewährt. Daher werden im Rahmen eines weiterführenden Masterplans langfristige Maßnahmen entwickelt, um die Verkehrslage und die Qualität des Lebensraums kontinuierlich zu verbessern.


Bushaltestellen

Nachhaltige Modernisierung mit der HTL-Imst

Die bestehenden Bushaltestellen in Serfaus-Fiss-Ladis bieten keinen Witterungsschutz, die Ein- und Ausstiege sind unsicher und die Barrierefreiheit mangelhaft. Um diese Defizite zu beheben, arbeiten die Gemeinden Serfaus, Fiss und Ladis in Zusammenarbeit mit der HTL Imst und dem Tourismusverband an der Neugestaltung von sieben klimafitten und fahrgastfreundlichen Bushaltestellen. 

Das von Nachhaltigkeitskoordinatorin Katharina Lentsch initiierte Projekt setzt auf eine mehrdimensionale Nachhaltigkeitsstrategie, die soziale, ökologische und wirtschaftliche Aspekte integriert. Die neuen Haltestellen werden die Barrierefreiheit, Sicherheit und den Komfort der Fahrgäste deutlich verbessern. Zudem wird der Bau mit natürlichen, regionalen Rohstoffen durchgeführt, um sich in die Landschaft einzufügen und lokale Ressourcen zu nutzen. Die Initiative stärkt auch die regionale Wirtschaft, indem lokale Handwerksbetriebe einbezogen werden, und bietet den Schüler*innen der HTL wertvolle Praxis-Erfahrungen. 

Die Fertigstellung des Projekts zur Förderung attraktiver und nachhaltiger Mobilität ist für 2025 geplant.


E-Carsharing

E-Carsharing als Alternative

Die Gemeinden Serfaus und Fiss bieten in Kooperation mit der Raiffeisenbank seit September 2024 E-Carsharing Autos jeweils vor den beiden Raiffeisen-Filialen an. Das Tiroler Unternehmen floMOBIL organisiert die unkomplizierte Anmeldung und Abrechnung via App und bietet Elektroautos zum Teilen in über 30 Gemeinden in ganz Tirol an. Die Fahrzeuge können bequem per App reserviert und mit einer Karte entsperrt werden.

Das Projekt verfolgt eine klare Nachhaltigkeitsstrategie: Es trägt zur Reduktion von Verkehr, Lärm und CO₂-Emissionen bei und unterstützt die Ziele von TIROL2050. Durch den Einsatz von Elektrofahrzeugen wird das Vertrauen in Elektromobilität gefördert und ein Beitrag zu einem umweltfreundlicheren Mobilitätsverhalten geleistet.

E-Carsharing ergänzt das öffentliche Verkehrsnetz in der Region, schafft eine kostengünstige Alternative zum eigenen Auto und bietet eine klimafreundliche Lösung, die Mobilität für alle zugänglich macht.

Weitere Informationen zu floMobil E-Carsharing aus Tirol


E-Scooter

Mit dem E-Scooter in Serfaus unterwegs

In Serfaus wurde ein neues, umweltfreundliches Mobilitätsangebot für Kurzstrecken eingeführt: E-Scooter ermöglichen es, kurze Strecken im Dorf spontan und emissionsfrei zurückzulegen und bieten damit eine bequeme, klimafreundliche Alternative zum Auto.

Die Gemeinde entschied sich für das weltweit tätige Unternehmen TIER Mobility, das bereits in vielen Städten Österreichs aktiv ist und daher an mehreren Orten mit einer App genutzt werden kann. 

Die E-Scooter stehen nicht nur den Einwohner*innen von Serfaus zur Verfügung, sondern auch den Mitarbeitenden und Gästen. Sie können direkt über eine App gemietet werden, die auch den Standort und den Ladezustand der Scooter anzeigt. Gezahlt wird mit Kreditkarte oder PayPal. Durch das „free floating“-Prinzip können die Scooter flexibel genutzt und an geeigneten Plätzen im Dorf abgestellt werden.